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Kennen Sie die am meisten gefährdeten Menschen am Land? 

Greissler und Polizist sind häufig schon weg, die Post auch. Jetzt geht es den niedergelassenen Hausärzten mit Kassenvertrag an den Kragen. 

Sie fragen warum? Die österreichischen Hausärzte sind seit gut 30 Jahren in einem kompletten technologischen Stillstand gefangen gehalten! Außer  Basislabor, EKG und fallweise Lungenfunktionsmessungen ist in den vergangenen 3 Jahrzehnten praktisch aller technischen Fortschritt an Allgemeinmedizinern mit Kassenverträgen vorüber gegangen. 

Moderne Medizin braucht jedoch heute, kompetent praktiziert, technisch modernstes Rüstzeug! Nur so kann sich ein Patient in der Ordination eines Allgemeinmediziners genau so sicher behandelt wissen, wie in einer technisch hochgerüsteten Spitalsambulanz. 

Allein mit 5 Sinnen einen Kranken heute abzuklären ist technisch so veraltet, wie eine Dampfmaschine aus dem späten 19. Jahrhundert. Das ist museal! Da hilft auch alles Schönreden nichts! 

Wo finden wir im 21. Jahrhundert die Sonographie in den Praxen der österreichischen Allgemeinmediziner?? 

Die diagnostische Sonographie (Ultraschall), heute als essentielles diagnostisches Instrument allgegenwärtig, ist Allgemeinmedizinern in Österreich vorenthalten, weil weder im Krankenhaus darin ausgebildet wird, noch  Kassenverträge entsprechend ausverhandelt sind. Dagegen finden sich Aderlass(!) und Winterschlaf(!) noch immer in den bezahlten Leistungsspektren von österreichischen Krankenkassen. 

Das beklagt niemand! Das trommelt keiner! Wie unendlich traurig! 

Es ist Aufgabe des Gesetzgebers die Hausärzte durch neue Initiativen aus der fatalen technischen Totenstarre zu befreien! Verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen sind seitens der Politik erforderlich, um Kranke am Stand der Zeit versorgen können. 

Nur dann kann, ohne fahrlässig zu sein, künftig eine Überweisung auf eine Spitalsambulanz unnötig werden!!

 Zu beklagen ist weiters, dass es Ärzten  in Österreich per Gesetz verboten ist andere Ärzte anzustellen. Moderne Medizin braucht allerdings  ärztliche Zusammenarbeit in Teams! Nicht nur das Arbeiten ohne Technologie am Stand der Zeit, auch das Schicksal des Einzelkämpfers frustriert uns Allgemeinmediziner, weil wir Besseres kennen. 

Über dies wird tapfer verschwiegen, dass es Ärzten in Österreich, insbesonders Kassenärzten mit Einzelverträgen, nicht gestattet ist zeitgleich mit Kollegen in der Ordination zu arbeiten

Was spricht gegen Teamarbeit in modernen Ordinationen? Nur die Kooperation in Teams garantiert Fortschritt, Einzelkämpferei ist gleich zu setzten mit Rückschritt! 

Kennen der Gesundheitsminister und die Führung des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger die heimische Kassenmedizin nicht mehr? Haben sie sich schon so weit von der Wirklichkeit entfernt im elitären, elfenbeinernen Turm? 

Es müssen daher die Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik und den Krankenkassen wach gerüttelt werden. Nur so wird in Österreich, außerhalb der Spitäler, Medizin endlich modern betrieben werden können.